Was für ein Jahr !!
Vor einem Jahr ging ich, am 05.September 2014, nach drei Tagen mit Bauchschmerzen zum Hausarzt, der mich dann in die Euregio Klinik nach Nordhorn schickte.
Nun wollte ich in der ZPA (Zentrale Patienten Aufnahme) einen ganz speziellen Arzt haben, der zuvor meine Mutter betreut und versorgt hatte, als sie mal krank war. Dr. Tagliaferri war aber noch verhindert, so musste ich noch warten. Egal, hatte ich doch schon drei Tage mit Schmerzen ertragen, was mache da noch Stunden?
Als Dr. Tagliaferri dann kam erinnerte er sich nach kurzem Hinweis sogar an meine Mutter. Er untersuchte mich umfassend, konnte aber keine exakte Diagnose stellen. Also besorgte er mir einen Termin in der Radiologie zur Computertomografie. Vorher hieß es aber noch viel Wasser zu trinken, toll wo ich doch gerade überhaupt keinen Durst hatte. Aber irgendwie schaffte ich es diese zwei Liter zu trinken.
Aus dem CT zurück dauerte es noch ein wenig bis der Befund des Radiologen im Behandlungszimmer bei Dr. Tagliaferri eintraf. Mir wurde dann offenbart das ich nicht nach Hause fahren dürfte. Gut, damit hatte ich gerechnet. Aber schlimmer war für mich der zweite Teil der Nachricht. Sofortige Operation. Ups, das saß!
Ich ging erstmal vor die Tür um zu telefonieren. Zuerst meine Eltern, dann Johann Eilering um ihm zu sagen, dass ich in der nächsten Woche nicht für ihn Bus fahren könne. Zuletzt meine Chef, ihm sagte ich das ich wohl länger krank sein würde. Es wurden fast drei Monate. Das Konzert am Abend mit RROYCE konnte ich dann ja wohl auch knicken. Toll!
Jetzt war es kurz nach halb Fünf. Ich kam auf Station wurde noch für die OP vorbereitet und kam nicht mal eine halbe Stunde später in den OP Bereich.
Hier wurde ich von Vermummten empfangen. Aber das fand ich jetzt sogar als beruhigend, wusste ich doch, das jetzt alles besser werden würde.
Um circa 19.00 Uhr wachte ich im Intensivbereich wieder auf, und war wieder klar im Kopf. Dank meines Zimmergenossen konnte ich nicht schlafen, aber im Nachhinein betrachtet war das auch gut so. Hatte ich doch richtig viel Zeit über mich und meine Situation nach zu denken.
Am Morgen nach dem OP bekam ich Besuch von Dr. De Vries, meinem behandelnden Chirurgen. Er erklärte mir ausführlich den Ablauf der OP und dann sehr sachlich und ohne erhobenen Zeigefinger, das auch mein Übergewicht Probleme verursacht hatte. Dr. De Vries sagt mir das ich soweit gesund sei, kein Bluthochdruck, keine Nierenproblematik und auch sonst keine gravierenden Erkrankungen. Wenn ich jetzt die Chance ergreifen würde meine Situation zu ändern könnte ich noch einige Jahre mehr mit meiner Gesundheit leben. Ich hatte in der Nacht schon diesen Entschluss gefasst mein Leben zu ändern. Dank Dr. de Vries fiel es mir nun leichter dieses Projekt in Angriff zu nehmen.
Direkt im Anschluss besuchten mich meine Eltern, die auf dem Flur von Dr. De Vries informiert worden waren. Meine Mutter rezitierte den Doktor mit den Worten „Der Knilch ist so gesund, der ist nur zu Dick!“ Darauf sagte ich meinen Eltern, das Friedhelm 1.0 in OP gekommen ist, dort verstarb und Friedhelm 2.0 das OP verließ.
Es war der Start in mein neues Leben.

Mittlerweile habe ich 36 Kilo an Gewicht verloren!!

Warum schreibe ich das alles jetzt ein Jahr nach den Geschehnissen?
Weil ich immer noch eine tiefe Dankbarkeit empfinde für all jene die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben.
Ich möchte mich bei den genannten Ärzten, auch bei Dr. Dogan der mich auf Station betreute und dies heute noch im Rahmen meines Adipositasprogrammes macht, bedanken. Sie haben es geschafft mich wieder in die richtige Spur zu bekommen. Auch dem Sozialdienst der Euregio-Klinik sei Dank, sie haben mir einen schnellen Zugang zur Anschlußheilbehandlung ermöglicht. Weiter danke ich den Betreuern in der Vitalis-Klinik in Bad Hersfeld, die mich nach zehn Jahren ohne Sport wieder fit gemacht haben.
Ein besonderer Dank geht an Casi, Al und Kay von RROYCE. Die drei haben am 05.09.2014 ein Konzert gegeben zu dem ich eigentlich wollte, aber wie schon erwähnt nicht konnte. Am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass sie mir während des Konzertes Genesungswünsche sendeten. Das baut auf wenn man im Krankenhaus liegt. Gleichfalls hier ein Dank an die RROYCE Fanfamilie Ich weiß schon warum ich Fan von RROYCE bin.
In der Anschlußheilbehandlung gab man mir die Möglichkeit am 03.Oktober die Tannenburg bei Netershausen zu besuchen, wo der alljährliche Mittelaltermarkt stattfand. Hier traf ich auf alte Bekannte die mir Zuspruch und Energie gaben, von der ich noch Tage nach dem Besuch zehren konnte. Wozu auch der Besuch von Florian noch beitrug.
Das sind dann auch noch die vielen so weit entfernt lebenden Bekannten die mir, via sozialer Netzwerke, Unterstützung auf meinem Weg geben. All Euch sei auch hier Dank für euren Support ausgesprochen.
Das sind dann auch noch Silke und Karin die mich seit November letzten Jahres beim Rehasport regelmäßig „quälen“, sowie das Personal und die Mitstreiter in der Fitness Fabrik in Schüttorf. Auch euch sage ich Danke.
Allen meinen anderen Freunden und Bekannten danke ich für ihre Unterstützung. Jeden einzelnen aufzuführen wäre wohl Zuviel.
Zuletzt möchte ich mich bei den wichtigsten Menschen bedanken die ich habe, meiner Familie. Zuerst meinen Eltern, die mir immer wieder Mut zusprechen und mich stärken. Auch meinen beiden Schwestern, die mir mit so manchem guten Tip und hilfreichen Gesprächen zur Seite stehen. Ich liebe euch.
Wenn ich das alles so bedenke, die Tatsache das ich von über 150 Kilogramm mittlerweile bei 114 Kilogramm angekommen bin, mein jetziger Gesundheitszustand und so weiter, kann ich nur sagen das ich damals nicht nur Glück im Unglück hatte, sondern auch das ich mich glücklich schätzen kann so viel Unterstützung zu erfahren.